Verzauberte Herzen by Teresa Medeiros

Verzauberte Herzen by Teresa Medeiros

Autor:Teresa Medeiros [Teresa Medeiros]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


15

»In Gottes Namen!«, plärrte Izzy. Sie wuchtete eine Waschschüssel voll schmutziger Nachthemden auf den Küchentisch.

Kitty zuckte zusammen, und Glynnis rettete ihre altbackenen Frühstückskekse vor dem Schmutzwasser, das aus der Waschschüssel schwappte. Dem dösenden Hund genügte ein Blick auf die Gewitterwolke über dem Kopf der Magd. Er stand auf und trollte sich nach draußen.

Kitty und Glynnis tauschten ängstliche Blicke, hielten aber vorsichtshalber den Mund. Izzy kippte den Inhalt der Waschschüssel in den großen Kessel, der auf dem Rost dampfte. Sie packte fluchend den Holzlöffel und rührte die Wäsche um. Dabei sah sie aus wie eine funkeläugige Hexe, die einen Zuber voll Höllenplagen zusammenbraut.

Nessa schlurfte mit verschwollenen Augen in die Küche. Sie war total schlaftrunken, obwohl es schon nach zehn Uhr war. »Um Himmels willen, Izzy, musst du hier so herum-kreischen und scheppern? Du weckst noch die Toten.«

»Kann sein die Toten, aber dich sicher nich'.« Izzy zog den Löffel aus dem Wasser und schüttelte ihn. »Ich hab alles Recht der Welt, zu brüllen und zu scheppern. Ich war bei Sonnenaufgang auf, als ihr zwei reingeschlichen seid. Die ganze Nacht habt ihr euch mit den Mannsbildern rumgetrieben.«

Kitty errötete, während Nessa in einen Stuhl fiel. Im Fallen ließ sie einen Keks von Glynnis' Teller mitgehen. »Da ich momentan nur an Lachlan interessiert bin, wäre es zutreffender, von einem Mannsbild zu sprechen.«

Die Magd verdrehte die Augen. »Ein Mann, von mir aus. Und dann gleich der Nächste.«

»Im Gegensatz zu Nessa kann ich ziemlich treu sein. Ich bin keinem meiner beiden Ehemänner untreu gewesen«, unterstrich Glynnis.

»Das wird sie ins Grab gebracht haben. Zwei arme, alte Knacker, die es dir wie ein Dutzend junger, strammer Burschen besorgen sollten.«

Während Nessa gackerte, biss Glynnis verschnupft von einem Keks ab. »Vielleicht hätte ich das Frühstück lieber in einem meiner Landhäuser einnehmen sollen, Izzy. Es ist ein Ding der Unmöglichkeit, sich mit dir zivilisiert zu unterhalten, wenn du übler Laune bist.«

Izzy zeigte mit dem Löffel an die Wand. »Fräuleinchen, wärst du hier tagaus, tagein mit deim vertrottelten Vater eingesperrt, hätt'st du auch schlechte Laune! Wie deine Schwester das bloß jahrelang ausgehalten hat. An ihrer Stelle hätt ich den Drachen angebettelt, mich zu fressen!«

Einen Moment lang waren alle still und dachten traurig an Gwendolyn. Dann sagte Kitty weich. »Papa hat mich gestern für Mama gehalten. Er hat sich an meinen Rock geklammert und mich um Verzeihung gebeten.«

»Das sollte der auch. Seine Unersättlichkeit hat das arme Geschöpf schließlich umgebracht.«

Alle drei Mädchen starrten Izzy an. So hatten sie ihre Magd noch nie sprechen hören. Einen unbestimmbaren Augenblick lang errötete ihr erhitztes Gesicht nicht nur vom Herdfeuer.

Sie wandte sich ab und stocherte fuchsteufelswild in der Wäsche herum.

»Ich mein bloß, er musste ihr ja noch unbedingt einen Sohn machen. Schließlich, welcher Mann wär mit euch dreien schon zufrieden gewesen.«

»Ja, welcher Mann wohl?«, murmelte Kitty. Sie schob ihren Teller weg.

Glynnis sah ihre kleine Schwester besorgt an. »Was bedrückt dich, Liebes? Du bläst seit Tagen Trübsal. So kenn ich dich gar nicht.«

»Du bist doch nicht schwanger, oder?« Nessa nahm ihre Hand.

Izzy stöhnte. »Das hat noch gefehlt. Noch einen Hintern zum Abwischen.



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